Wie Markennamen zu Deonymen werden

Könntest Du mir mal den Edding® geben ?"- Jeder weiß, dass mit dieser Frage ein Filzstift der Marke Edding® gemeint ist, aber sind wir uns auch immer bewusst, dass wir gerade einen Markennamen als Begriff für einen Gegenstand genutzt haben? Dieses Phänomen wird als Deonym bezeichnet und wir nutzen Deonyme häufiger als wir denken. Denn "Edding®" ist nicht die einzige Marke, die es in unseren alltäglichen Sprachgebrauch geschafft hat. Wusstet du, dass die Begriffe Post-it®, Tempo®, Föhn, Bobby-car®, tesafilm®, Plexiglas® oder sogar Dynamit durch Markennamen entstanden sind? Häufig ist das auch gut so, denn wer möchte schon zu tesafilm® transparentes Klebeband oder zu Plexiglas® transparenter thermoplastischer Kunststoff (Polymethylmethacrylat) sagen? So nutzen wir fröhlich unseren Tipp-Ex, kleben mit Uhu oder tesafilm® und unsere Bildschirme sind voller bunter Post-it® Haftnotizen. Gerade in den Büros ist die Marke Post-it® zum allgemeinen Deonym für alle Arten von Haftnotizen geworden. Dadurch passen wir den Begriff in den grammatikalischen Kontext ein und mehrere Post-it® Produkte heißen dann Post-its, denn schließlich möchte man den Plural ausdrücken. Weitere neue Kombinationen wie Postit , Postits oder Post-its sind zwar nicht der originale Name, dennoch weiß jeder was damit gemeint ist. Und egal wie wir sie nennen, wir lieben unsere kleinen bunten Post-its.

Die Geschichte des Post-it®

Im Jahre 1968 arbeitete Spencer Silver im Auftrag der Minnesota Mining Company (3M) an der Entwicklung eines neuen Klebers. Dieser neue Kleber sollte besser als andere bekannte Klebstoffe haften. Das Ergebnis seiner Entwicklung war aber "nur" ein Klebstoff der leicht wieder abzulösen war. Auf der Suche nach Anwendungsmöglichkeiten wurde der Klebstoff für ein Produkt verwendet, das einer Pinnwand ähnlich war. Man konnte Zettel aufkleben und leicht wieder ablösen. Dieses Produkt fand nur bei sehr wenigen Kunden Anklang und wurde einige Zeit später wieder vom Markt genommen. So geriet die Erfindung in Vergessenheit.

Einige Jahre später erinnerte sich Art Fry, ein Kollege Spencer Silvers, an die Erfindung. Er war Mitglied eines Kirchenchores und ärgerte sich darüber, dass ständig seine Lesezeichen aus den Notenbüchern fielen. Einen Impuls folgend, holte er sich eine Probe aus dem Labor und bestrich seine Lesezeichen mit diesem Kleber. Das Ergebnis waren zuverlässig haftende Zettel, die sich aber trotzdem leicht ablösen ließen. Das war die Geburtsstunde der berühmten Post-it® Haftnotizen

Nach und nach eroberte der Klebstoff den Alltag der Wissenschaftler bei 3M. Es sollte aber weitere vier Jahre dauern, bis 3M im Jahre 1978 die Post-it® Haftnotizen als Produkt auf den Markt bringt.

Von nun an beginnt der Siegeszug der sympathischen Klebezettel. In den 80er Jahren baut 3M Post-it® zur Weltmarke auf. Die Märkte in den USA, Kanada und Europa werden im Sturm erobert. Mittlerweile gibt es mehr als 1000 verschiedene Post-it-Produkte, Varianten und Formen, die in über 100 Ländern ihre Käufer finden.

Eine Studie aus dem Jahre 1998 kommt zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche Berufstätige elf Post-it® Haftnotizzettel am Tag verbraucht und das weltweit pro Sekunde 15 Post-its verwendet werden.

Das Geschäft mit den Post-its ist zu einer wichtigen Säule für "3M" geworden – 2012 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 30 Milliarden Dollar (23,35 Milliarden Euro) mit Post-it-Haftnotizprodukten.

Der ursprüngliche Post-it® -Klebezettel ist kanariengelb und hat eine Größe von 76 × 76 mm. Mittlerweile gibt es mehr als 1000 Produktvarianten von verschiedenen Herstellern. In Deutschland werden pro Jahr ca. 4,5 Mio. Haftnotizblöcke (zu je 100 Blatt) verkauft (Stand 4/2005).

Die US-Zeitschrift "Fortune" erklärte den Klebezettel zu einer der wichtigsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts – zusammen mit dem Kühlschrank, der Boeing 707und der Compact Disc.

Ein Ende der Verwendungsmöglichkeiten ist nicht abzusehen: Bürokommunikation,Post-it-Daumenkinos, Post-it-Kunst im Miniformat, Post-it-Anthropologie, Projektplanung mit Post-it® Haftnotizen, Post-it® Index , Post-it® notes, Post-it® mit Firmenlogo und, und ...

Niemand hätte sich im Jahre 1968 vorstellen können, dass ein kleines Stück Papier mit einer klebrigen Rückseite, in so viele unserer Lebensbereiche vordringen und diese so nachhaltig verändern würde.

 

Quellen: www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/post-it-notes/contact-us/about-us/

Selber Post its bedrucken - mit einem Trick geht es!

Post it Zettel im Nachhinein bedrucken ist nicht ganz einfach, aber trotzdem möglich!
Um einen Post it® bedrucken zu können müssen die Klebezettel aber erst einmal  richtig abgezogen und auf einem stärkeren Papierbogen geklebt werden, damit er dann durch den Heimdrucker gelassen werden kann. So hat man die Möglichkeit seine eigenen Designs auf die unbedruckten Post its® zu übertragen. Für größere Mengen bedruckter Post its ist das natürlich keine ideale Lösung. Da können wir gerne, als Spezialist für bedruckte Haftnotizen weiterhelfen und auf professionelle Weise deine individuellen Post its® bedrucken.